Das kann die himmelblaue Wegwarte: Heilpflanze und Kaffee-Ersatz

Das kann die himmelblaue Wegwarte: Heilpflanze und Kaffee-Ersatz

Aktuelles: Das kann die himmelblaue Wegwarte: Heilpflanze und Kaffee-Ersatz

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Die Wegwarte, mit ihren hübschen blauen Blüten, ist die Urform der uns bekannten Wintersalate Chicoree, Zuckerhut und Radicchio. Mit dem beliebten Endiviensalat ist die Pflanze ebenfalls verwandt. Auch wenn die Blüten im Oktober nur noch vereinzelt zu finden sind, ist jetzt im Spätherbst - also Oktober und November - die beste Zeit, um die heilsame Wurzel auszugraben. Aber Achtung, die Wegwarte wurzelt bis über einen Meter tief. Nach dem Ausgraben kann man die Wurzel abspülen und frisch zubereiten oder auch trocknen lassen. 

Sie enthält für die Verdauung anregende und kräftigende Bitterstoffe, welche auch bei Appetitlosigkeit, Reizmagen, Galle- und Leberstörungen helfen. Der Verzehr der Wurzel ist vor allem für Diabetiker sehr empfehlenswert, da sie reichlich Inulin enthält.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wurzel der Wegwarte zuzubereiten. So kann man sie beispielsweise gekocht als Gemüse verzehren. Dazu muss sie lediglich geschält, kleingeschnitten und für etwa zwei Stunden gewässert werden.

Auch sehr zu empfehlen ist vor allem im Herbst oder Winter, wenn übermäßig viel geschlemmt wird, eine Wegwarte-Teekur. Denn die Heilpflanze hat einen positiven Einfluss auf die Milz und wirkt anregend auf Leber und Galle, was die Verdauungssäfte stimuliert. Darüber hinaus ist sie besonders geeignet, um Schwermetalle und andere Gifte aus dem Körper zu leiten. Für den Tee einfach einen Esslöffel der Wurzelstückchen und einige Blätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen und nach etwa zehn Minuten abseihen. Auch wenn der Tee bitter schmeckt, ist er sehr wohltuend. Er sollte warm und in kleinen Schlucken getrunken werden.

Wer zu unreiner Haut, Ekzemen oder ständig wiederkehrenden Augenentzündungen neigt, kann einen Teeaufguss auch äußerlich als Kompresse anwenden. Dafür zwei Esslöffel Wurzelstückchen in etwa 300 Milliliter Wasser für zehn Minuten köcheln lassen. Wer hat, kann danach gern noch ein paar Blüten dazugeben und das Ganze noch mal zehn Minuten ziehen lassen.

Viele schwören auch auf Wegwarte als Kaffee-Alternative. Dafür einfach die Wurzel zerkleinern und in einer Pfanne ohne Fett rösten. Wer mag, kann ein Süßungsmittel nach Wahl (zum Beispiel den Birkenzucker Xylit oder Erythrit) zugeben. Da beide Zuckeralternativen nicht so schön karamellisieren wie gewöhnlicher Zucker, kann man die Alternativen auch nach dem Rösten zugeben. Oder man greift zum Rohrzucker. Nach dem Erkalten werden die Stücke gemahlen und anschließend wie ganz normales Kaffeepulver aufgebrüht.

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Im Altertum wurde das Kraut vorwiegend als magenstärkender Salat verzehrt. So können die Blätter einfach wie Spinat verwendet werden. Aber Achtung, sie schmecken roh sehr bitter. Man kann sich langsam daran gewöhnen, indem man anfangs nur ein paar wenige Blättchen als Beigabe zum Salat hinzufügt, und die Menge mit der Zeit steigert. Wem das trotzdem noch zu bitter ist, der kann die Blätter für circa zwei Stunden in Wasser legen. Dadurch wird ein Teil der Bitterstoffe herausgezogen. Auch die eisenhaltigen Blüten sind gesund und geben jedem Salat eine schöne Optik.

Da die gesamte Pflanze einen anregenden Einfluss auf den Stoffwechsel hat, eignet sie sich auch prima für eine heilsame Frühjahrskur. Die Wegwarte unterstützt zum Beispiel auch die Kaliumaufnahme und kann auf diese Weise einen Mangel ausgleichen.

Frisch gepresster Wegwartensaft wirkt sich positiv auf die Bauchspeicheldrüse aus. Er ist allerdings nix für süße Gaumen. Aber keine Sorge, diesen nimmt man nur teelöffelweise ein.

Übrigens: Auch auf der nicht sichtbaren Ebene ist die Wegwarte eine sehr kraftvolle Wegbegleiterin. Sie führt uns, schützt uns und hilft zudem Altes und Starres loszulassen und schenkt uns darüber hinaus auch noch eine heitere Stimmung. Vielleicht ist das neben ihrer Heilwirkung auch der Grund, warum viele versuchen sie im Garten anzusiedeln. Das funktioniert zwar, doch tatsächlich fühlt sich die gewöhnliche Wegwarte am Rand eines Weges wohler als in einem Beet. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und so findet man sie wildwachsend häufig entlang von Straßen, Wegen - wie der Name schon vermuten lässt - sowie an Feldrändern und Böschungen.

Umgangssprachlich ist die Wegwarte auch als Schönwetterpflanze bekannt, da sich ihre Blüten nur an sonnigen Tagen öffnen. Beim nächsten Spaziergang also einfach mal Ausschau nach der gesunden blau blühenden Heilpflanze halten.