Urlaub ohne Stress - Wie Hörgeräteträger Sonne, Strand und Meer unbeschwert genießen können
Urlaub ohne Stress - Wie Hörgeräteträger Sonne, Strand und Meer unbeschwert genießen können
Aktiv unterwegs: Windgeräusche im Freien filtern moderne Hörlösungen automatisch heraus. Foto: djd/Phonak
Datum
27.06.2015
Mit den Enkelkindern im flachen Wasser planschen, sich vom Stimmengewirr am Hotel-Buffet nicht aus der Ruhe bringen lassen und abends einen Strandspaziergang bei Meeresrauschen genießen - für Menschen mit Hörgerät ist das nicht selbstverständlich. Denn bisher mussten sie sich in Acht nehmen vor Sand und Spritzwasser und mussten in Situationen mit lauter Geräuschkulisse hochkonzentriert sein. Moderne Hörlösungen sorgen jetzt für mehr Komfort.
Technik, die zum Alltag passt
Die Bedienung der Hörgeräte wird heutzutage immer einfacher. "Das ist gerade für ältere Menschen eine große Erleichterung", weiß Katja Schneider vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Automatisch passen sich die Systeme unterschiedlichen Gesprächssituationen an und filtern störende Hintergrundgeräusche heraus. Auch die Zeiten, in denen höchste Sorgfalt im Umgang mit den Geräten nötig war, sind vorbei.
Modelle wie etwa das "Bolero V" von Phonak können bedenkenlos mit an den Strand. Sie sind staubresistent und vertragen sogar Spritzwasser und Schweiß. Das ist nicht nur im Sommerurlaub ein Plus, sondern bringt auch Vorteile, wenn man generell gern im Freien unterwegs ist oder leidenschaftlich Sport treibt.
Wieder mitten im Leben stehen
Moderne Hörgeräte erzeugen ein natürliches Hörerlebnis. Zum Beispiel, indem sie die Stimme der Person verstärken, die der Träger ansieht. Herrscht am Strand großer Trubel, versteht man auf diese Weise trotzdem, was das Enkelkind einem gerade zuruft. Beim Essen im Restaurant kann man sich entspannt mit seinen Lieben unterhalten, selbst wenn im Hintergrund Tellerklappern und Stimmengewirr zu hören sind.
Praktisch zum Beispiel bei Autofahrten, sind Funktionen, die eine Stimme aus jeder gewünschten Richtung "heranzoomen", ohne dass der Betroffene den Kopf drehen muss. So hört man problemlos, was auf der Rückbank gesprochen wird.
Bei Hörverlust rechtzeitig handeln
Wie ausgeklügelt das natürliche Hören funktioniert, merkt man meistens erst, wenn Defizite entstanden sind - wenn man häufiger nachfragen muss oder Zuhören plötzlich anstrengend wird. Eine große Gefahr: Oft ziehen Betroffene sich zurück, nehmen nicht mehr aktiv am Leben teil. Dabei können Hörminderungen unkompliziert ausgeglichen werden. Erster Ansprechpartner ist der Hörgeräteakustiker.
Er hilft nicht nur bei der Wahl des Gerätes, sondern passt die Hörlösung auch an die individuellen Bedürfnisse des Trägers an. Übrigens: Je eher eine Hörminderung erkannt wird, desto leichter fällt es Betroffenen in der Regel, sich an eine Hörhilfe zu gewöhnen. Adressen qualifizierter Hörakustiker finden Interessierte online, etwa unter www.phonak.de, über die Expertensuche.
Gutes Hören in Zahlen
12,9 Millionen Deutsche sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO von einer Hörminderung betroffen. "Doch nur 20 bis 25 Prozent der Betroffenen tragen ein Hörgerät", so Marco Faltus, Leiter der Abteilung Audiologie des Hörgeräte-Herstellers Phonak. In aktuellen Umfragen gaben 31 Prozent an, noch nie einen Hörtest gemacht zu haben, bei 24 Prozent lag er mehr als fünf Jahre zurück.
98 Prozent der Hörgeräteträger sehen ihre Lebensqualität durch ein Hörsystem gesteigert, 95 Prozent bestätigen die Nützlichkeit eines Hörgerätes im Arbeitsleben (Quelle: Anovum 2015; TNS Infratest 2015).